Sonntag, 30. September 2012

Wintermantel Sew-Along: Opferstoff

Kaum hat man die schwierige Schnittmusterentscheidung getroffe, folgt die nächste Herausforderung: Aus welchem Stoff soll der Wintermantel genäht werden?!

Diese Entscheidung ist eigentlich nicht so schwierig. Gut. Mal was anderes. In meinen Vorräten tummeln sich nicht über die Maßen viele Jacken- und Mäntelstoffe. Und schon gar keine richtigen dicken, die als Wintermantelstoff durchgehen. Eigentlich hab ich da genau drei. Meine Wahl fiel auf diesen: 
Das ist ein grau-braun-schwarz-grüner Wollstoff, den ich letztes Jahr beim Rene Lezard Stoffkaufwahn mitgenommen habe. Über dieses durchaus empfehlenswerte Spektakel wurde woanders berichtet. Eine andere Kundin hatte diesen Stoff damals vor mir entdeckt und lief mit dem Ballen in der Gegend rum. Mit der Frau fing ich ein nettes Gespräch an, und bin ihr nicht mehr von der Seite gewichen bis ich selbst die Stoffrolle in Händen hielt.

Der Stoff hält bestimmt schön warm, und außerdem passt er zu allem. Ich mag ihn.
Das bringt nur leider das große Problem der Versagensangst mit sich. Ich befürchte ich werde eine psychosomatische Handlähmung erleiden, wenn es dann ans Zuschneiden geht. Wir werden sehen. Einer muss geopfert werden. Auf jeden Fall war er nicht so teuer. Eine Verpfuschung würde trotzdem schmerzen.

Als Futterstoff nehme ich für die Ärmel und evt. noch woanders dieses graue Zeugs:

Ich muss aber noch einen anderen Futterstoff für sichtbarere Teile suchen, der einen bißchen mehr hermacht.
Knöpfe habe ich auch. Und zwar natürlich vom Rene Lezard. Welche ich nehme entscheide ich dann. Muss man am Mantel sehen. Im Momentan tendiere ich aber zu den hübschen Lodenmetalldingern. Die sind aber ganz schwer. Schau mer mal.
Soweit so gut. Weitere Stoffzusammenstellungen gibts hier.

Sonntag, 23. September 2012

Wintermantel Sew-Along: Die Qual der Wahl

Servus und Hallo zum zweiten Teil der Wintermantel-Aktion!
Heute ist der Tag der Entscheidung. So früh schon. Nur eine klitzekleine Woche lang war Zeit sich von der Qual der Wahl peinigen zu lassen.
Zum Glück wurde aber nicht nur ich gepeinigt. Nein, damit ein bißchen Gerechtigkeit auf Erden herrscht, hab ich mein Möglichstes getan, um auch mein Umfeld ein wenig an meinem Entscheidungsmartyrium teilhaben zu lassen. Aus den Kommentaren zu meinem ersten Beitrag konnte ich ja schon eine klare Mehrheit für Mantel Nummer eins, den Burda Mantel, ausmachen. 
Eigentlich ja ne super Sache, wenn man auf diese Art eine Entscheidung abgenommen kriegt. In dem Fall war das aber - entschuldigt liebe Kommentatoren- alles andere als hilfreich. Denn bedauerlicherweise war der Burda-Mantel für mich schon vorher ausgeschieden. Das Szenario wie ich an der Anleitung verzweifle konnte ich mir leider zu genau ausmalen. Nein, mein Favorit war der Dufflecoat.
Tja, da war ich wohl die einzige :-( 

Weil ich das nicht glauben konnte, begann ich auch andere Leute mit meiner Mantel-Entscheidung zu behelligen. Personen, die sich unverschämterweise meinen Blog-Beiträgen ignorant entziehen wollten, wurden von mir mit Schnittmustergewedel zu einer Stellungnahme gezwungen.
Ergebnis: Näh halt den Burda-Mantel. Hmmm.

So, das macht alles gar nichts! Ich bin eine Frau von über dreißig Jahren und kann Entscheidungen bezüglich meiner Garderobe alleine treffen. Und ich werde alle Konsequenzen tragen! Jawohl!

Nach 10.080 Minuten des Hin- und Herüberlegens, des Reflektierens, des Studierens und des Grübelns, gebe ich nun meinen Beschluss bekannt.

Trommelwirbel


Fanfare


Es wird der Simplicity Mantel!



Puh! Das war anstrengend. Um mich davon zu erholen, werde ich mir nun alle anderen zukünftigen Wintermäntel angucken.

Sonntag, 16. September 2012

Wintermantel Sew-Along: Der Anfang

Palimpalim und guckguck.
Schon nach einer halben Woche wieder hier im schönen von Doringen Bloghausen. Und das hat natürlich einen Grund. Einen sehr guten Grund. Das sensationelle Wintermantel Sew Along von Lucy und Catherine beginnt heute und dieses Spektakel sollte natürlich nicht ohne mich stattfinden. Und ganz wichtig: Nicht ohne meinen geballten Nähsachverstand, der punktuell angereichert ist mit immensen Fähigkeiten und herausragenden Kompetenzen auf den Gebieten der Murkserei und Pfuscherei.
Doch bevor das Gestümper losgehen kann, muss ich erst entscheiden welches Modell ich bei dieser Aktion an die Wand fahren möchte.
Es gibt drei Möglichkeiten:

Als erstes den Kurzmantel aus dem Heft 9/2009 der Burda style.
Dieses Heft war im Vergleich zu vielen Artgenossen eine ganz sympathische Erscheinung- der Schrottanteil bewegte sich also nur so ca. bei 63,7 Prozent.
So schaut meine potenzielle Ummantelung aus:
Ein Lodenmantel also. Dazu braucht man Loden. Ich habe aufgrund akut platzender Stoffschränke den Plan einen Stoff aus meinem Lager zu verarbeiten. Dies könnte der Hinderungsgrund für den hier vorgestellten Burda-Mantel darstellen. Bin ich Lodenbesitzerin, bin ich keine? Um diese Frage beantworten zu können, hilft nichts: Ich werde mich durch die Stoffvorräte graben müssen. Falls ich da lebend rauskommen und noch dazu einen Lodenstoff erlegt haben sollte, stünde nur noch die Burda-Anleitung zwischen mir und dem neuen Mantel. Achja und noch der Erwerb der sicher schweineteueren Knebelknöpfe. Für mich als klug wirtschaftende und eiskalte Rechnerin unter Umständen ein Hinderungsgrund.
Denselben Hinderungsgrund hätten wir dann aber auch für Modell Nummer zwei aus der Ottobre 5/2011 zu verzeichnen.

Auch hier würde wohl die Anschaffung der Spezialknöpfe nötig werden. Stoffmässig müsste ich ebenfalls mal recherchieren. Das größte Problem wäre bei dem Modell allerdings die Schnittmusterbeschaffung. Denn das benötigte Heft samt Schnitt liegt wohlverwahrt bei meiner bloggenden Verwandtschaft. Um da dran zu kommen, müsste ich ab sofort konsequente Schleimaktionen starten und als Bestechung mein ganzes Schnittarchiv zum Tausch anbieten. Hmmm. Ob es das wert ist?

Hier die dritte Möglichkeit:


Gesehen in der Meine Nähmode 1/2011. Diese ganze Modellwahl läuft also auch ein bißchen auf einen Wettbewerb zwischen den hierzulande erhältlichen Schnittmustermagazinen heraus. Ist das nicht spannend?!

Wenn es dieses dritte Modell, eigentlich Simplicity 2508 werden sollte, wäre aber noch eine weitere Entscheidung fällig. Ich müsste eine der vielen Versionen auswählen. Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen.
Ich werde nun in mich gehen und mir die vielen anderen Inspirationen anschauen. Wir können ja auch noch mal komplett umschwenken- gibt ja auch Schnittmagazine in anderen Ländern.

Mittwoch, 12. September 2012

ME MADE MITTWOCH - die Premiere

Hello und welcome back,

hier bin ich wieder. Ich war leider an einer akuten Blogfaulitis erkrankt. Ganz übel. Die war bei mir auch noch vergesellschaftet mit der chronischen Unproduktivitis. Seid froh, dass ihr sowas nie hattet. Immer wollte ich was machen und was schreiben und es ging einfach nicht. Selbst meinen üblichen Schnittmagazine- und  Stoffkonsum konnte ich nur mit großer Mühe aufrechterhalten. In diesem Punkt hat einfach meine übermenschliche Disziplin die Oberhand gewonnen. So ein Glück! Aber alles in allem war ich nähtechnisch in einem desolaten Zustand. Ich hab mir große Sorgen um mich gemacht!

Wie kam es nun zu meiner Genesung? Das erste Anzeichen der Besserung spürte ich, als das große Blogger-Wochenende in Berlin angekündigt wurde. Es wurde nur ein ganz sanfter Druck von Seiten verwandter Bloggerinnen auf mich ausgeübt und schon waren die Zugtickets im Sack.
Als dann neulich bei Catherine das große Jubiläums Gewinnspiel stattfand, ich mitmachen wollte und meine Zugangsdaten vom BloggerKonto nicht mehr wusste, hatte ich ganz entschieden das Gefühl das etwas passieren muss. Mit Anstrengung konnte ich diese Gedächtnislücke beseitigen und war dadurch sogar in der Lage mich zum sehr verlockenden Wintermantel-Sew-Along von Catherine und Lucy anzumelden.
Die Näh- und Blogkrise ist also fast beendet und das aus eigener Kraft und eigenem Antrieb -ohne Medikamente und teuere Therapie. Selbst ist die Frau!

Der vorläufiger Höhepunkt im Kampf gegen mein Siechtum besteht in der heutigen (erstmaligen) Teilnahme am MeMadeMittwoch. Eine verwandte Bloggerin, die heute noch dazu die Moderation vom MMM übernommen hat, musste mich fast gar nicht zwingen und hat fast keine Drohungen aussprechen müssen.

Hier nun mein Kleid aus der Sommer Nähmode.


Bei mir ist das Modell etwas konservativ geworden. Liegt wohl an dem Graue-Maus-Stoff, der aber an sich eine ganz gute Qualität hat. Weiß gar nicht mehr wo der her ist. Glänzt ein bißchen. Die Passung war nicht so richtig gut, bis ich noch relativ viel Weite aus der Seitennaht genommen habe. Ich hatte den Schnitt in 38 genäht. Nachteil meiner Pfusch-Verengungs-Methode war, dass man bei Verwendung eines 21cm langen Reissverschlusses, dann wirklich nur noch mit aller größter Mühe in das Kleid rein- und vor allem wieder rauskommt. Nun gut, man entwickelt Schlangenmenschen-Fähigkeiten und ein zweites berufliches Standbein war noch nie verkehrt.


Hier die anderen versierteren MMM Teilnehmerinnen. Welch Freude diesem Kreis nun beigetreten zu sein.